Über 6.000 Menschen fliehen vor der ’schrecklichen‘ Gewalt aus der Südsudanesischen Stadt Pajok (UNO)
Leider hat sich in Pajok, Südsudan, dort wo wir zusammen mit TEP Schulen betreiben, in den letzten Tagen schreckliches abgespielt.
Nachdem das Gebiet über längere Zeit mehr oder weniger ruhig im Machtbereich der Opposition (Nuer) und keine unmittelbare Gefahr vorhanden war, sind am Wochenende (Sonntag 2. April) Truppen der Regierung (Dinkas) aufmarschiert, haben willkürlich gemordet, geplündert und eine Fluchtwelle ausgelöst.
Das UNHCR *aus Genf berichtete gestern in einer Pressekonferenz von der Situation in Pajok:
Die flüchtenden Menschen gaben an, dass bewaffnete Gruppen die Stadt willkürlich angegriffen hatten. Laut Augenzeugenberichten wurden Familienmitglieder aus nächster Nähe erschossen, es kam zu zahlreichen Verhaftungen und brutalen Morden. Unter den Opfern befanden sich auch Kinder. Die Bewohner flüchteten in verschiedene Richtungen; diejenigen, die nicht fliehen konnten, darunter Ältere und Kranke, wurden auf der Stelle erschossen. Viele Menschen verstecken sich nach wie vor in den umliegenden Gebieten und versuchen, eine Fluchtroute nach Uganda ausfindig zu machen. Die Häuser der Betroffenen wurden geplündert und mitunter abgebrannt. Die Hauptverkehrsstrassen der Stadt werden Berichten zufolge von bewaffneten Truppen blockiert.
Bisher sind über 6’000 Flüchtlinge allein in Ngoromoro an der ugandischen Grenze nördlich von Kitgum angekommen. Das UNHCR* berichtet weiter dazu:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von UNHCR empfangen die Geflüchteten in den nördlichen Grenzgebieten Ugandas. Unter ihnen befinden sich zahlreiche Frauen, Kinder, Ältere und Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Sie benötigen dringend humanitäre Hilfe, insbesondere Nahrungsmittel, Wasser und medizinische Versorgung.
Seit Tagen versucht ein Konvoi der Friedenstruppen, Pajok von Norden her zu erreichen, doch bisher haben ihr Regierungssoldaten den Zugang verweigert. Das Ausmass der Tragödie wird sich wohl erst zeigen, wenn sich die Situation etwas beruhigt hat, doch klar ist, dass diese schrecklichen Ereignisse in Pajok die langwierigen, positiven Entwicklungen zerschmettert haben und jetzt grosse Hoffnungslosigkeit zurücklassen. Mir fehlen die Worte….
Hans-Peter Rüegg,
Vorstandsmitglied/Kontaktperson zu TEP/Reiseverantwortlicher, 08/04/2017
Jackson Olega, Direktor unserer südsudanesischen Partnerorgansisation TEP will schon diese Woche wieder an die Grenze zu den Flüchtlingen reisen und Second-Hand Kleider, Seifen und weitere, dringende Utensilien mitbringen.
Wir möchten ihn unterstützen und rufen zu einem Spendenaufruf auf.
Helfen sie mit?
Priska Stieger
Vorstandsmitglied
Spendenkonto: Vermerk „Flüchtlingslager“
Zürcher Kantonalbank, 8010 Zürich
SWIFT: ZKBKCHZZ80A
IBAN: CH29 0070 0112 3000 6632 0
Spenden sind steuerlich absetzbar
Aktueller Bericht der UNHCR aus Genf: Englisch:
http://www.unhcr.org/news/briefing/2017/4/58e74ec94/unhcr-concerned-deteriorating-southsudan-situation.html
Deutsch:
http://www.unhcr.de/home/artikel/7827fe3cd36fb4b7e741f4497042f6bb/unhcr-ist-sehr-besorgtueber-juengste-ereignisse-im-suedsudan.html
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